Ende 2009 glaubte Obama durch Wirtschaftsstimuli und Rettungspakete eine, wie er meint, durch Bush verursachte, grosse Depression abzuwenden. Gläubige Gläubiger glaubten an ein nachhaltiges Wachstum. Die wirtschaftliche Situation besserte sich aber nicht, was vorauszusehen war. Im Gegenteil, über aggressive monetäre und fiskalische Stimuli versuchte man einen Ballon wieder aufzublasen, der voller Löcher ist.

Die EU steht diesem Irrsinn in keiner Weise nach. Der Null-Zins sollte auch hier die Wirtschaft ankurbeln.

Die Schweiz lief mit. Es war nur eine Frage der Zeit bis die reflektierende Logik der EU-Befürworter uns traf. Im Sommer 2010 ging es dann los: "Nationalbank verliert Milliarden wegen Euro". "Der starke Franken hinterlässt tiefe Spuren!". Zum "aufgehellten Marktumfeld" gehörte, dass in Bezug auf Schrottpapiere von 1,3 Milliarden Gewinn statt von 19,2 Milliarden Verlust gesprochen wurde. Auch hier dieselbe Logik: Der Verlust wird zur "gewinnbringenden Hilfsaktion". Dass der "Wertzerfall der Einheitswährung" durch den Zukauf der NSB von über 100 Milliarden Euro gemildert" werden kann, war genau so widersprüchlich, wie zu glauben, einen Fixer durch Abgabe von Heroin von der Sucht befreien zu können. Der Verlust von 14,3 Milliarden überraschte nicht und konnte den minimalen Gewinnverlust der Schweizerischen Exportwirtschaft nicht ausgleichen. Den Rest von 1040 Tonnen Gold wiederum als "vergleichsweise hoher Goldbestand" zu bezeichnen, entsprach einer weiteren Mainstream-Logik der Schuldenwirtschaft.

Am 6. September 2011 war es dann endlich soweit. Die Unterwerfung unter das US-Bankendiktat zur Stabilisierung von Euro und Dollar fand statt: "SNB- Franken-Anbindung an den Euro!".

Die NZZ ein Jahr später beschönigend: "Mindestkurs von € 1.20 zum Franken ein Erfolg". Auch hier: Die Anbindung an den sehr unsicheren Euro hat "in der Schweiz tätigen Unternehmen Planungssicherheit gegeben, Investitionen wurden wieder kalkulierbar". "Export trotz Schuldenkrise auf stabilem Niveau".

Dann die bangen Fragen: "Was hat die Anbindung an den Euro tatsächlich gebracht?" "Welchen Preis zahlt die Schweiz?". "Um den Mindestkurs durchzusetzen, war die SNB gezwungen, massiv Euro zu kaufen". Nach nur einem Jahr war man bei 490 Milliarden Schrott-Währungskäufen (Devisenreserven tönt besser) angelangt (bei einem BIP von 586 Mrd.). Dann die Feststellung: "Sinkt der Wert der Fremdwährungen zum Beispiel um 10% (etwa bei Aufgabe des Mindestkurses), müsste die SNB einen Verlust von über 40 Mrd. Fr. verkraften". Nach Aufgabe des Mindestkurses fielen Euro und Dollar über 20%.

Dass Draghi als EZB-Chef dasselbe tun wird wie seine Goldman-Sachs-Kollegen von der Fed war voraussehbar. Dass Hildebrand es tat, war auch nicht überraschend. Unvorstellbar ist die politische Instinktlosigkeit in Bern. Für jeden weiterdenkenden "Laien" war vorauszusehen: Der Franken wird trotz Entwertung zur Fluchtwährung und bedingt weitere Devisenkäufe. Die Anbindung von 1.20 war nicht zu halten. Am 15. Januar kam – viel zu spät – die Ablösung von der Planwirtschaft. Wir standen kurz vor dem Ruin! Dass der Kurs nun konsequent auf über einem Fr. 1.05 gehalten wird, zeigt, dass die Manipulationen seitens der SNB zu Gunsten der EU bzw. der USA verdeckt weiterlaufen. Der nächste Schritt politischer Auflösung wird die "Anbindung" an das transatlantische "Freihandelsabkommen" zwischen USA und EU sein.

Bruno Ackermann, Adligenswil